Die Geschichte der Entlebucher Sennenhunde

Vor 2000 Jahren führten die Römer Viehherden und Hunde in die Schweiz mit. Es waren doggenähnliche Hunde, die zum Vieh treiben und als Wächter eingesetzt wurden. Als die Römer weiterzogen, blieben die Hunde zurück,  vermehrten sich und wurden die Stammtiere der heutigen Schweizer Sennenhunde.

 

2000 Jahre lang dienten die Entlebucher Sennenhunde folglich den Hirten, Sennen und Bauern als Hüter und Treiber der Viehherden und als Wächter und Zughunde für ihre Höfe. Als jedoch um das Jahr 1840 herum andere Hunde in das Land eingeführt wurden, kam es zu Kreuzungen mit den alten Rassen. Nur in den kleinen Bergtälern konnte der Entlebucher Sennenhund unerkannt weiterleben.

 

Der Ursprung der Rasse geht somit auf die so genannten "Küherhunde" zurück. Erst 1890 entdeckten Kynologen in der Gegend um Luzern und Bern, im Tal der Aare und im Tal des Schärglibaches Hunde, die in Farbe und Typ unserem heutigen Entlebucher Sennenhund entsprechen. In der Schweiz wird die Rasse daher gelegentlich heute noch als „Schärglibacher“ bezeichnet. Vor allem dem Züricher Professor Albert Heim ist es zu verdanken, dass die Rasse weitergezüchtet wurde. Der "Vater der Sennenhunde" entdeckte in den Bauernhunden das wertvolle alte Erbgut und gab dem Entlebucher Sennenhund seinen heutigen Namen. Die Ähnlichkeit sowohl in der Farbe als auch im Körperbau war zu diesem Zeitpunkt allerdings noch nicht mit dem heutigen Erscheinungsbild vergleichbar.

 

Babeli von der Rothöhe war die erste Hündin, die für die Wiederaufzucht verwendet wurde. Sie hatte ursprünglich eine Stummelrute; diese setzt sich bis heute in manchen Linien fort und so kommt es, dass der Entlebucher Sennenhund mit angeborener Stummelrute oder mit langer Rute geboren wird.

 

Prof. Heim stellte den Entlebucher Sennenhund auf Hundeausstellungen in der Schweiz vor und führte ihn in die nationale und internationale Kynologie ein. 1914 wurden die ersten fünf Entlebucher Sennenhunde in das Schweizerische Hundestammbuch eingetragen, und bereits 1924 wurde eine Sonderausstellung für Schweizer Sennenhunde abgehalten. 1926 war das Gründungsjahr des "Klub für Entlebucher Sennenhunde" in der Schweiz. 1927 richtete Prof. Heim schon 16 Entlebucher auf der ersten Spezialschau in Sankt Gallen.

 

Bis zum Zweiten Weltkrieg gab es den Entlebucher nur in der Schweiz; erst Anfang der 1950er Jahre eroberte die Rasse langsam auch andere Länder wie zum Beispiel Deutschland.

 

Die Zucht der Entlebucher Sennenhunde in Österreich finden Sie in unserer Chronik.