nicht zuchtausschließend

Für Entlebucher Sennenhunde derzeit nicht zuchtausschließend:

 

1.) Distichiasis: Dabei handelt es sich um eine Augenerkrankung, bei der feine, wimpernartige Haare aus den Talgdrüsen (den Meibomsche Drüsen) des Lidrandes heraus in Richtung des Auges wachsen. Einzelne Haare nennt man Distichien, eine ganze Reihe von Härchen wird "zweite Wimpernreihe" genannt.

 

Distichien sind dann problematisch, wenn sie durch ständige Reizung die Hornhaut irritieren und diese bis zum Durchbruch schädigen können. Sie sind oft so klein, dass sie mit bloßem Auge nicht erkannt werden können.

 

Distichiasis kann sowohl am Ober- als auch am Unterlid auftreten und kann eines oder auch beide Augen befallen. Bei stärkeren Beschwerden können diese operativ entfernt werden (durch Kryoepilation, bei der der Bereich der Haarwurzeln gefroren wird). (Quelle: Wikipedia)

 

2.) Goniodysplasie: Die Goniodysplasie resultiert aus einem sehr komplizierten Erbgang, daher können auch bei goniofreien Verpaarungen wieder belastete Nachkommen auftreten.

Von der ECVO (European College of Veterinary Ophthalmologists) wurde die Goniodysplasie 2003 als "vermutlich erbliche, angeborene Deformität des Ligamentum pectinatum" beschrieben. Diese ist aber keine Erkrankung, sondern eine Anomalie, die seit Geburt besteht und sich kaum verändert.

 

Bei der Untersuchung, der so genannten Gonioskopie, wird eine Linse mit Flüssigkeit auf das Auge aufgesetzt und somit festgestellt, inwieweit der Kammerwinkel durchlässig oder beschädigt ist.

 

Abstufungen:
Fibrae latae: kurze Trabekel (reusenartig angeordnete Gewebestränge)

Laminae: Bindegewebsplatten mit sehr kurzen Trabekelresten im Kammerwinkel

Occlusio: total dysplastisch: komplett verschlossenes und enges Ligamentum pectinatum mit Abflusslücken.


Befundkriterien:(herausgegeben vom Arbeitskreis Veterinärophthalmologen)

"frei": weniger als 25%

"zweifelhaft": 25-50%

"nicht frei": mehr als 50% 

 

Goniodysplasie ist derzeit nicht zuchtausschließend.

Occlusio befundete Hunde werden nicht mehr für die Zucht zugelassen!

 


Österreich ist der einzige Zuchtverband, der die Goniountersuchung (Kammerwinkeluntersuchung) verpflichtend vorschreibt. Der prozentuelle Anteil von Fibrae latae und Lamine werden in der Paarungsplanung berücksichtigt.

 

3.) MPP (Membrana pupillaris persistens = Persistierende Pupillarmembran): Die Pupillarmembran ist eine Gewebeschicht, die beim Embryo auf der Linsenvorderfläche aufliegt und Gefäße zur Versorgung der Linse enthält. Normalerweise verschwindet diese Gewebeschicht im Alter von zwei Wochen, bevor sich die Lidspalte öffnet.

 

Wenn sich die Pupillarmembran nicht vollständig zurückbildet, können Reste davon sichtbar bleiben. Dadurch kommt es zu einer angeborenen Hornhauttrübung, die im Extremfall und in Verbindung mit anderen Augenerkrankungen zur Erblindung führt.

Diese persistierende Pupillarmembran (Membrana pupillaris persistens) ist nur teilweise erblich. (Quelle: http://www.augentierarzt.at, Dr. Ingo Walde)