Gehorsamsausbildung (Obedience)

Die drei Stufen (GH-1, GH-2, GH-3) dieser Unterordnungskurse bilden die "Hohe Schule" der Gehorsamsausbildung.

 

Obedience (engl. für Gehorsam) ist eine Hundesportart, bei der es auf die harmonische, schnelle und exakte Ausführung der Übungen ankommt. Ein eingespieltes, gutes Mensch-Hund-Team ist eine Grundvoraussetzung. Neben dem Gehorsam geht es auch um das Sozialverhalten Artgenossen und Menschen gegenüber.

 

Wie Agility hat diese Hundesportart ihren Ursprung in England. Zuerst war Obedience nur ein Bestandteil der sogenannten „working trials“ (eine Art Vielseitigkeitsprüfung, 1919 vom britischen Zuchtverein für Deutsche Schäferhunde eingeführt), aber bereits wenige Jahre später gab es die Möglichkeit, sich in reinen Obedienceklassen einzuschreiben. Zu einer anerkannten Sportart wurde Obedience um 1951, als auf der britischen Crufts Dog Show Obedience erstmals vor einem großem Publikum vorgestellt wurde.

 

Bei offenen Obedience-Wettbewerben kann jedermann ohne Berücksichtigung der Größe, Rasse oder Abstammung des Hundes teilnehmen. Im Gegensatz zu vielen anderen Hundesportarten ist Obedience auch behinderten Menschen und Hunden zugänglich. Beim Hundeführer wird keine außergewöhnliche Sportlichkeit vorausgesetzt. Auch ältere oder leicht behinderte Hunde können mitmachen, da deren Einschränkung bei der Bewertung berücksichtigt wird. Körperliche Belastungen gibt es bei Obedience für Hund und Hundeführer praktisch nicht.

 

Ein großer Unterschied zu anderen Hundesportarten ist, dass der Hundeführer von einem Ringsteward durch die Prüfung geführt wird. Der Ringsteward gibt dem Hundeführer genaue Anweisungen, was als Nächstes zu tun ist. Solche Anweisungen sind nötig, da es beim Obedience kein festgelegtes Schema für Prüfungen gibt. Die Führung durch den Steward ist einerseits ein Vorteil für nervöse Hundeführer, andererseits muss der Hundeführer seine Hör- bzw. Sichtzeichen sofort nach der Freigabe durch den Steward geben, was durchaus als zusätzliche Schwierigkeit anzusehen ist. Der Steward legt gemeinsam mit dem Leistungsrichter das Laufschema für die Leinenführigkeit und die Freifolge sowie den gesamten Ablauf der Prüfung fest. Das bedeutet, dass der Hundeführer erst während der Prüfung erfährt, welche Übungen wie zu absolvieren sind.


In vielen Übungen ähnelt Obedience dem Gehorsamsteil anderer Prüfungen (in Großbritannien ist Obedience ein Ersatz für den Schutzhundesport, da dieser für Laien verboten ist). Im Gegensatz zum Schutzhundesport ist die Ausführung der Kommandos präziser und eleganter. Bei Obedience muss das Mensch-Hund-Team die Übungen nicht einfach nur ausführen können, sondern es muss auch noch gut aussehen. Diese Harmonie erreicht man nur, wenn der Hund seinem Menschen vertraut und Spaß an der gemeinsamen Arbeit hat.

 

Zu den meist bekannten Gehorsamsübungen aus der Begleithundeprüfung, wie zum Beispiel Fuß gehen, Sitz aus der Bewegung und Platz mit Abrufen kommen beim Obedience noch einige weitere Übungen, wie beispielsweise:

  • Voraussenden 
  • Apportieren
  • Positionswechsel auf Distanz (Wechsel zwischen Sitz, Platz, Steh)
  • Wesensfestigkeit, vor allem gegenüber anderen Hunden
  • gleichzeitiges Ablegen aller Hunde


Es gibt verschiedene Prüfungsordnungen für Obedience. Im deutschsprachigen Raum sind das die Internationale Prüfungsordnung der FCI sowie die Prüfungsordnungen der jeweiligen Mitgliedsländer für die Klassen unterhalb der internationalen Klasse.

Für die Teilnahme an den Obedienceprüfungen sind verschiedene Voraussetzungen zu erfüllen. Um an einer internationalen Obedience-Klasse oder an einer Europa- oder Weltmeisterschaft teilnehmen zu können, muss der Hund mindestens 15 Monate alt und in einem von der FCI anerkannten Zuchtbuch registriert sein.

 

Die FCI-Prüfungsordnung für die Teilnahme an Obedience-Prüfungen können Sie unter anderem auf den Seiten des ÖKV im Bereich "Downloads" herunterladen.

 

(Quelle: Wikipedia)