Lernen durch Verstärker

Der amerikanische Psychologe Burrhus Skinner begann, sich mit dem Lernen durch Versuch und Irrtum genauer zu beschäftigten. Ähnlich wie Thorndike war auch er davon überzeugt, dass die Konsequenzen einer bestimmten Handlung das Verhalten beeinflussen. Bekommt ein Hund beispielsweise immer dann ein Stück Futter, wenn er bellt, wird er normalerweise immer häufiger bellen. 

Auch Skinner führte ein Experiment durch, jedoch mit einer Ratte in einem Käfig, in dem sich nur ein Hebel befand ("Skinnerbox"). Beim Untersuchen des Käfigs berührte die Ratte zufällig den Hebel und es kam Futter in den Käfig. Wiederholte nun die Ratte die Betätigung des Hebels, hatte sie den Zusammenhang zwischen ihrem Verhalten und der Konsequenz erkannt. Skinner nennt dieses Verhalten "Lernen durch Verstärken" und unterscheidet zwei Formen: die positive und die negative Verstärkung.


Signale, deren Auftreten im zeitliche  Zusammenhang mit einer Verhaltensreaktion stehen und die Häufigkeit, wie oft ein Verhalten in Zukunft auftritt, beeinflussen, nennt man Verstärker. Umgangssprachlich bezeichnet man solche Signale als "Belohnung" oder "Strafe". Eine Belohnung als Reaktion auf ein Verhalten erhöht die Wahrscheinlichkeit, dass dieses in Zukunft häufiger gezeigt wird. Eine Strafe hingegen soll dafür sorgen, dass ein Verhalten seltener oder nicht mehr gezeigt wird.

 

Im Training mit dem Hund fungieren Leckerli oder Sozialkontakt (verbales Lob, streicheln usw.) als Verstärker. Der Hund lernt schnell, wenn der Verstärker jedes Mal gemeinsam mit dem gewünschten Verhalten zum Einsatz kommt.

 

Siehe auch: Konditionierung

 

Quelle: Nossian, Petra: Assoziatives Lernen durch Verstärker in der Hundeausbildung. In: Unsere Hunde. Jg. 87. Nr. 3, März 2010, S. 74f.