Die Erziehung Ihres Welpen

Öfters liest man in der Literatur, dass man - abgesehen von der Erziehung zur Stubenreinheit - mit den ersten Erziehungsmaßnahmen und Übungen eines Hundewelpen erst nach ein paar Wochen Eingewöhnungszeit beginnen sollte. Wir sind jedoch der Meinung: Erziehung beginnt am ersten Tag, an dem Ihr Entlebucher Sennenhunde Welpe bei Ihnen Einzug hält. Unbestritten ist die Tatsache, dass Welpen so ihre Flausen haben, die am Anfang oft recht putzig wirken. Bei einem älteren Hund wird aus "putzig" aber bald "lästig". Was Sie dem Hund daher in der Prägephase bereits beibringen (das ist die Zeit zwischen der 8. und der 12. bis längstens 16. Woche), davon profitiert er sein ganzes Leben lang - und Sie als Familienmitglied auch! 

 

Was Sie Ihrem Welpen durchgehen lassen und was nicht, bleibt ganz Ihnen überlassen. Viele Hundetrainer und Erziehungsratgeber werden mit strengen Regeln aufwarten, zum Beispiel:

  • Der Hund gehört nicht auf Bett und Sofa!
  • Der Hund bekommt sein Fressen immer erst, wenn Sie fertig sind!
  • Der Hund geht niemals zuerst durch eine Tür oder über eine Treppe!

 

Wir sind der Meinung: Ein Hund braucht sehr wohl feste Regeln, die es "ohne Wenn und Aber" zu befolgen gilt, und gewisse Grundkommandos wie "Hier!", "Sitz!" oder "Bei Fuß!" muss ein Hund beherrschen, um sich und andere Menschen und Tiere nicht zu gefährden. Sie sollten dem Welpen auch von Beginn an klarmachen, dass Sie sein Chef sind. Aber man sollte es beim Entlebucher Sennenhund nicht allzusehr übertreiben. Sie haben es nicht mit einem 80 kg schweren Bernhardiner zu tun, sondern mit einem liebevollen, anhänglichen Familienhund! Auch wenn Ihr Rabauke hundert Mal vor Ihnen die Treppe hinunterspringt (was sich bei der unbändigen Vorfreude auf einen Spaziergang wohl kaum vermeiden lässt) oder sein Lieblingsfutter bereits eine halbe Stunde vertilgt, bevor Sie sich an den Mittagstisch setzen - Ihr Hund wird sich deshalb nicht plötzlich zu einem unfolgsamen Rüpel entwickeln, der Sie als Chef nicht (mehr) anerkennt.

 

Die Grundprinzipien der Hundeerziehung heißen:

 

1.) LOBEN: Immer, wenn Ihr Hund ein erwünschtes Verhalten zeigt, loben Sie ihn (am Besten funktioniert Lob, wenn Sie es mit einem Leckerli verstärken).

 

2.) IGNORIEREN: Zeigt Ihr Hund ein unerwünschtes Verhalten, ignorieren Sie es. Loben Sie Ihren Hund erst wieder, wenn erwünschtes Verhalten gezeigt wird. 

 

Das klingt recht einfach, aber die Realität schaut meistens anders aus. Vor allem mit dem Ignorieren ist das so eine Sache. Ignorieren heißt: Nichts tun, nicht anschauen, nicht schimpfen, sondern stumm bleiben und sich wegdrehen.

 

Es kann Tage, ja sogar Wochen dauern, bis der Hund endlich das Verhalten zeigt, dass Sie von ihm erwarten. Die Zauberworte in der Erziehung eines Hundes lauten daher: KONSEQUENZ und GEDULD. Wenn Sie Ihrem Hund einen Befehl erteilen, müssen Sie darauf bestehen, dass er ihn befolgt. Ohne Wenn und Aber. Auch wenn das bedeutet, dass Sie Ihren Welpen fünzig Mal in sein Körbchen setzen und "Platz!" rufen, damit er dort bleibt. Sie werden sehen: Beim 51. Mal wird es klappen. Geben Sie jedoch zwischendurch entnervt auf, sind Sie beim Hund schnell "unten durch" und er lernt, dass er nur auf Zeit setzen muss und somit auch ohne Gehorsam ans Ziel kommt.

 

Ihr Hund muss auch akzeptieren, dass Sie als Rudelführer besondere Rechte haben. So muss Ihr Hund es jederzeit hinnehmen, dass Sie ihm seine Futterschüssel wegnehmen oder dass Sie sich auf seinen Liegeplatz setzen.

 

Leider klappt ein "antiautoritärer" Erziehungsstil beim Hund nicht. Wenn Sie ein Familienmitglied auf vier Pfoten haben möchten, das Sie als Rudelführer anerkennt und Sie respektiert, führt auch an einem energischen "Nein" kein Weg vorbei. Niemals sollten Sie Ihren Hund jedoch schlagen, anschreien oder seine Schnauze in Häufchen & Co. tunken! Das sind Erziehungsmaßnahmen, die beim Hund Angst und Misstrauen hervorrufen und somit genau das Gegenteil von dem bewirken, was Sie eigentlich wollen.

 

Wenn Ihr Welpe trotz eines sehr energischen "Nein!" den Ärmel Ihrer neuen Seidenbluse nicht loslässt, fassen Sie ihm über die Schnauze und schauen Sie ihm mit festem Blick in die Augen. Das ist eine Drohgebärde, die auch Wolf- und Hundemama anwenden und somit auch beim frechsten Welpen ihre Wirkung zeigen.

 

Last, but not least empfehlen wir Ihnen, mit dem Hund eine Welpenschule zu besuchen. Er kommt einerseits mit anderen Artgenossen zusammen und lernt andererseits auf spielerische Art und Weise erste Grundkommandos und richtiges Verhalten.

 

Viele detaillierte Infos finden Sie unter "Hundeerziehung"!